Steuerlich vorbereitet: Exit-Readiness richtig denken
Ein Unternehmensverkauf ist in vielerlei Hinsicht ein komplexer Vorgang – strategisch, operativ, aber vor allem auch steuerlich. In vielen Fällen wird die steuerliche Vorbereitung auf einen möglichen Exit jedoch erst dann intensiv betreut, wenn ein Angebot vorliegt oder der Verkaufsprozess bereits gestartet ist. Doch wer zu spät beginnt, verschenkt Gestaltungsspielräume, riskiert Kaufpreisabschläge – und im schlimmsten Fall den Deal selbst.
Eine professionelle Exit-Readiness aus steuerlicher Sicht setzt daher frühzeitig an. Ziel ist es, potenzielle steuerliche Risiken und Optimierungspotenziale zu identifizieren, zu quantifizieren und so weit wie möglich vor dem Verkaufsprozess zu bereinigen oder transparent darzustellen. Denn Käufer – insbesondere strategische Investoren oder Private-Equity-Häuser – erwarten belastbare, sauber dokumentierte steuerliche Verhältnisse.
Im Fokus stehen u. a. folgende Themen:
- Prüfung und Optimierung der steuerlichen Struktur (z. B. Holdingstruktur, Organschaften, Betriebsaufspaltungen)
- Identifikation und Dokumentation latenter Steuerlasten und möglicher Nachversteuerungsrisiken
- Umgang mit Verlustvorträgen und deren Nutzbarkeit
- Bewertung und Darstellung von Rückstellungen, z. B. für Betriebsprüfungsrisiken
- Verrechnungspreisdokumentation und grenzüberschreitende, internationale Steuerthemen
- Status offener steuerlicher Verfahren oder Betriebsprüfungen
Besonders wichtig: Die Plausibilität zwischen vertraglicher und tatsächlicher Struktur sowie die steuerliche Dokumentation zu den operativen Geschäftsprozessen. Hierauf legt die steuerliche Due Diligence des Käufers besonderen Wert.
Unser Fazit:
Tax Exit-Readiness ist keine Option – sondern ein notwendiger Bestandteil jedes strukturierten Verkaufsprozesses. Unternehmen, die frühzeitig steuerlich aufräumen, schaffen Vertrauen, vermeiden spätere Überraschungen und Nachverhandlungen und sichern sich eine bessere Verhandlungsposition.