A&M Spotlight Handel und Konsumgüter

Im A&M Spotlight beleuchtet das Team von A&M regelmäßig aktuelle Entwicklungen und Trends in der Branche. Dabei stehen die Interpretation von Konsumentenverhalten und die Ableitung relevanter Impulse für Unternehmensentscheider im Vordergrund, um Orientierung und Denkanstöße für die Bewertung von Marktentwicklungen zu bieten.

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Der neue Deal im Handel: Konsum gegen Sinn


2025 ist nicht das Jahr, in dem der Konsum endet – er definiert sich bloß neu. Weg vom Reflex, hin zur Relevanz. Nicht weniger Lust, sondern mehr Logik. Kritischer Konsum ist das neue Normal. Er verlangt Klarheit, Kontext, Konsequenz. Die Deutschen kaufen nicht aus Gewohnheit, sondern aus Überzeugung. Und eine Marke, die nicht überzeugen kann, verstaubt im Regal.

Selective Spending: Kaufen mit Kompass

Der GfK-Konsumklimaindex verharrt bei -20,0 Punkten. Die Einkommenserwartung steigt – allerdings ebenso die Sparneigung. Auf 13,9 Punkte. Das ist ein Statement, kein Zufall.

Konsumenten sind nicht knausrig, sondern konsequent selektiv. Wie die Türsteher in einem angesagten Club: rein kommt nur, wer zu ihnen passt. Wo früher ein Impuls war, ist heute eine Abwägung: Brauche ich das? Hält das Produkt, was es verspricht? Die Deutschen geben weiterhin Geld aus. Aber nur noch für das, was bleibt und sie weiterbringt.

Was heißt das für Unternehmen? Weg vom Aktionismus. Hin zur Argumentation. Ein Produkt braucht heute nicht  Aufmerksamkeit, sondern eine klare Antwort auf essenzielle Fragen. Warum genau das? Und warum genau jetzt?


Rising Expectations: Vertrauen ist kein Bonus mehr


Verbraucher sind nicht distanziert. Sie sind anspruchsvoll. Statt „Ist das neu?“ lautet die Frage jetzt: „Ist das relevant?“ Bewertungen, Herkunft, Haltung: Käufer schauen hinter die Oberfläche und suchen nach Sinn.
Eine Marke darf gern glänzen – aber sie muss zuerst funktionieren. Denn Menschen investieren nicht bloß in Logos, sondern in Logiken. Wer kauft, will nicht beeindruckt werden. Konsumenten wollen sich bestätigt fühlen.

Was heißt das für Marken? Transparenz ist kein Kommunikationsstil. Sie ist die Eintrittskarte. Erwartungen steigen, weil Kunden gelernt haben, Angebote kritisch zu prüfen. Und das geht weit über den Preis hinaus

 

Inflation Fatigue: Mehr Distanz, weniger Drama


Die Preise steigen nicht mehr. Aber die Reaktion darauf ist geblieben. Inflation hat viel Geld gekostet. Und vor allem Gefühl. Konsum ist kein Eskapismus mehr, kein Statussymbol, sondern ein Abwägen, ein Innehalten. Eine Rechnung, die aufgehen muss – nicht nur finanziell, sondern kulturell.

Was heißt das für den Handel? Erlebnis ersetzt nicht die Rechtfertigung. Rabatt ersetzt nicht den Respekt. Wenn der Konsum zum Moment wird, muss der Moment passen.

 

A&M Experten:

Awards
Awards

Früher war Konsum ein Versprechen. Heute ist er eine Prüfung. Kunden suchen keine Produkte, sondern Begründungen. Sie erwarten Substanz statt Show und treffen ihre Wahl nicht spontan, sondern mit System.

Dr. Stefan Rohrhofer
Managing Director Consumer Goods & Retail Group
Awards
Awards

Die Kunden sind da. Bloß nicht mehr dort, wo man sie früher angetroffen hat. Wer sie erreichen will, braucht mehr als Sichtbarkeit. Er braucht Authentizität, Haltung –und das richtige Timing.

Josefine Haensel
Managing Director Consumer Goods & Retail Group

A&M Spotlight Handel und Konsumgüter - Juni 2025

Nach einem über Monate andauernden Konsumtief zeigt sich im zweiten Quartal 2025 eine leichte Entspannung - politische Klarheit und sinkende Inflationsraten wirken stabilisierend. Es ist jedoch kaum zu erwarten, dass das Konsumverhalten eine ähnliche Dynamik und Ausprägung wie früher entwickelt .

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